Kupferstecher*in und Verleger*in (Ausführung): C. de Bie / Jean Meyssens
Beschreibender Titel: Das goldene Kabinett der edlen und freien Malerkunst
Historischer Titel: Het Gulden Cabinet Vande Edel Vry Schilder-Const.
Datierung: 1661 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Gattung: Buch
Inventar Nr.: SAB 0084 (?)
Cornelis de Bie (geb. Lier 1627 bis um 1715 ebda.), Sohn des Malers Adrianus de Bie, arbeitete als Notar, Prokurator und Kanzleibeamter beim Militärgericht der Stadt Lier. Er studierte wahrscheinlich in Löwen, schrieb Theaterstücke und lateinische Verse und übersetzte spanische Literatur.
Sein insgesamt drei Teile umfassendes Werk beinhaltet die Porträts aller bedeutenden Vertreter der bildenden Kunst des 17. Jahrhunderts und gilt als eines der berühmtesten Kompendien von Künstlerviten in der Tradition des Giorgio Vasari und Carel van Mander. Die Sammlung umfasst ein älteres Werk, die Images des divers hommes d’esprit sublime, Künstlerportäts und Kurzbiographien, die von dem Maler und Kunsthändler Jan Meyssens 1649 herausgegeben wurden. Meyssens, der in Antwerpen einen großen Kunstverlag unterhielt und bereits Porträts niederländischer und habsburgischer Adeliger verlegt hatte, ahmte in seinen Bildnissen die Icones van Dycks (1645 ) nach. Die Porträts van Dycks begründeten ein neues Verständnis des Künstlerporträts, das in seinem Rang und künstlerischen Wert nun dem Bildnis des Gelehrten, Fürsten und Staatsmannes gleichgestellt wurde.
Die Abbildung zeigt das Porträt Wenzel Hollars, gestochen vom Künstler selbst, nach dem Gemälde Jan Meyssens von 1649. Hollar gehört zu den vielen bedeutenden Künstlern, die im 17. Jahrhundert den Niederrhein besuchten und seine Landschaft in ihrem Werk festhielten.
- Kat. d. Ausst. „Der Niederrhein. Zeichnungen, Druckgraphik und Bücher aus der Sammlung Robert Angerhausen“, Städtisches Museum Haus Koekkoek (4. April – 30. Mai 1993), bearb. v. Ursula Geißelbrecht-Capecki, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek, Kleve 1993, S. 207, Abb. S. 206, Nr. H 23