
Autor*in (Ausführung): Amadeus von Fridleben, Freiburg *
Drucker*in / Verleger*in (Mitarbeit): Johann Hofmann (1629–1698)
Beschreibender Titel: Der erschütterte holländische Löwe, 1673/1674
Historischer Titel: Der verunruhigte Hollaendische Loew/Worinnen der voellige Verlauf aller merckwuerdigen Begebenheiten/so/in diesem annoch wehrendem Hollaendischen Krieg/vom Jahr Christi 1671. biß in den letzten Monatstag Nov. 1672 …
Datierung: 1673 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Inventar Nr.: SAB 0006
Der ursprünglich aus neun Teilen (mit etwa 90 Kupferstichillustrationen) bestehende Ontroerde Leeuw ist ein anonymes Kompendium aus wiederaufbereitetem älteren Berichten über den Einfall Ludwigs XIV. in die Niederlande der Jahre 1672-1674 (hauptsächlich nach einem Johs. Grybius).
Unter dem Namen des dem schlesischen Adel entstammenden Abraham von Franckenberg (Ludwigsdorf/Oels 1593-1652 ebda.) mit Pseudonym Amadeus Friedleben wurde die deutsche Übersetzung herausgegeben. Franckenberg, der zunächst Jura studierte und sich der Mystik weihte, musste als Lutheraner 1641 seinen Heimatort verlassen und floh nach Danzig. 1649 kehrte er nach Ludwigsdorf zurück.
Sein Bericht über den Krieg in den Niederlanden erschien posthum und wurde anonym um die Ereignisse 1671-1674 erweitert. Die Illustrationen sind älteren Quellen, zum größten Teil dem Städtebuch des Joan Blaeu d. Ä., entnommen. Von den niederrheinischen Plätzen, die Ludwig XIV. 1672 einnahm, sind im ersten Band enthalten: Orsoy, Rheinberg, Wesel, Rees, Emmerich und Schenkenschanz. Der holländischen Originalausgabe sind außer den Festungsgrundrissen auch Porträts von unbekannter Hand beigefügt. Abgebildet ist der Festungsgrundriss von Wesel, das am 5. Juni 1672 von Ludwg ll. de Bourbon, Prinz von Condé eingenommen wurde.
- Kat. d. Ausst. „Der Niederrhein. Zeichnungen, Druckgraphik und Bücher aus der Sammlung Robert Angerhausen“, Städtisches Museum Haus Koekkoek (4. April – 30. Mai 1993), bearb. v. Ursula Geißelbrecht-Capecki, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek, Kleve 1993, S. 141, Abb. S. 141, Nr. E 5