Autor*in (Ausführung): Stieler, Karl / Wachenhusen, Hans / Hackländer, F. W.
Beschreibender Titel: Rheinfahrt
Historischer Titel: e Rijn van zijn Oorsprong tot aan zee. Arnheim
Datierung: o.J. (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Gattung: Buch
Inventar Nr.: SAB 0179
Die Rheinfahrt, eine historische, geographische und kunstgeschichtliche Beschreibung des Rheins und seines Umlandes wurde von dem bayrischen Volksdichter Karl Stieler (München 1842-1885 ebda.), Hans Wachenhusen (Lebensdaten unbekannt) und dem als „Deutscher Dickens“ bekannt gewordenen, in Stuttgart am königlichwürttembergischen Hof tätigen Dichter Friedrich Wilhelm Hackländer (Burtscheid 1816-1877 Haus Leoni, Starnberger See) verfasst. Sie ist mit Tondrucken nach Holzschnitten von Adolf Cloß illustriert, der in Stuttgart eine xylographische (Holzstich-)Werkstatt unterhielt und an vielen Prachtausgaben topographischer und literarischer Werke mitwirkte.
Cloß arbeitete nach Künstlern, die der Düsseldorfer Malerschule und der Münchner Akademie nahestanden. Die Rheinfahrt enthält Drucke nach Richard Püttner (1842-1913), Andreas (1815-1910) und Oswald (1827-1905) Achenbach, Albert Baur (1835-1906), Carl Friedrich Deiker (1792-1843), Wilhelm von Diez (1839-1907), Gottfried Franz (1846-1905), Franz Keller (1821-1996), Ludwig Knaus (1829-1910), Lorenz Ritter (1832-1921), Gustav Schönleber (1851-1917), Caspar Scheuren (1810-1887), Theodor Schütz (1830-1900), Wilhelm Simmler (1840-1914), Benjamin Vautier (1829-1898), Theodor Weber (1838-1907), Rudolf Jordan (1810-1887) und Ludwig Willroider (1845-1910). Der Düsseldorfer Historienmaler Albert Baur schuf die Vorlage zu dem abgebildeten Holzstich, der die Beschreibung Kleves schmückt. Er gibt die Abschiedsszene zwischen Lohengrin und seiner Familie wieder. Der Gralsritter Lohengrin, der auf einem Schwan über den Rhein nach Kleve geeilt sein soll, um die von Heiratszwängen bedrängte Elsa zu erretten, hatte sie zu seiner Gemahlin gemacht. Die ihr auferlegte Bedingung, nie nach seiner Herkunft zu forschen, erfüllte sie jedoch nicht und so war der Ritter gezwungen, seine Familie wieder zu verlassen. Die klevische Sage französischen Ursprungs vom Ritter Helias und der Beatrix, auf die bereits im 13. Jahrhundert die Klever Grafen ihre Herkunft zurückführten, lebte im 19. Jahrhundert in der Lohengrinsage Joseph Görres, 1813) wieder auf.
- Kat. d. Ausst. „Der Niederrhein. Zeichnungen, Druckgraphik und Bücher aus der Sammlung Robert Angerhausen“, Städtisches Museum Haus Koekkoek (4. April – 30. Mai 1993), bearb. v. Ursula Geißelbrecht-Capecki, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek, Kleve 1993, S. 261, Abb. S. 261, Nr. I 39