Schenkung eines Gemäldes von Adriaen Hendriksz. Verboom (1627–1673) aus Klever Privatbesitz

In die Sammlung des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. gelangte im Januar 2022 eine wunderbare Kostbarkeit: ein Gemälde mit Blick auf Kleve eines Malers des Goldenen Jahrhunderts der Niederlande, Adriaen Hendriksz. Verboom (Rotterdam 1627–1673). Verboom war ein Landschaftsmaler, der sich im Umkreis des berühmten Jacob van Ruisdael (Haarlem 1628/29–1682) bewegte und seine Gemälde u.a. von Zeitgenossen wie Adriaen van de Velde oder Philips Wouwerman staffieren ließ.

Die imposante Landschaft wird von grünen und dunkelbraunen Tönen dominiert, einer Eigenart des Künstlers. Der Blick geht vom Kermisdahlberg zur Klever Burg sowie über die Unterstadt und die Rheinebene bis nach Hochelten. Im Dächergewirr der Klever Unterstadt ist der Dachreiter der Minoritenkirche erkennbar. Der Rhein windet sich als silberner Streifen durch die sich zum Horizont ausbreitende Ebene. Der Horizont wird von der Kuppe des Eltenberges begrenzt. 

Links von der Bildmitte ragen zwei Bäume ins Bild, die das Gemälde in zwei Hälften gliedern. Links im Vordergrund ruht ein Hirte mit seinen Kühen. Am linken Bildrand erhebt sich, dunkel und eindrucksvoll, die Klever Burg, die hier aus mehreren Einzelbauwerken besteht. Der Maler visualisiert keine topographische Genauigkeit.

Das Sonnenlicht beleuchtet die Südseite der Burg und die weite Rheinlandschaft, während die Nordseite der Burg in einem dunklen Schatten liegt, der sich über die nahen Bereiche der tiefer gelegenen Unterstadt ausbreitet. Der Kermisdahl wie auch die weiträumige Rheinebene strahlen hingegen im Sonnenlicht. Das Bild verdankt seine Wirkung vor allem diesen starken Hell-Dunkel-Kontrasten; die vielen Brauntöne verleihen ihm eine stimmungsmäßige Schwere.