Maler*in (Vermutet): Hendrik Feltman (um 1610 – nach 1670)
Beschreibender Titel: Graf Adolf I. aus dem Hause Kleve-Mark (1368–1394) und Herzog Adolf I. (1394 Graf Adolf II., 1417 Erhebung in den Herzogstand, + 1448), beide kniend nach links
Datierung: vor 1426 (Entwurf), um 1650 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Gattung: Gemälde
Inventar Nr.: Alte Inv.-Nr. 119; Hauptverz.-Nr. 37
Hierbei handelt es sich um Kopien der heute zerstörten Wandgemälde von vor 1426, die im Chor der Stiftskirche zu Kleve zu Seiten des Reliquienschranks angebracht waren. Dargestellt sind zwei der vier Mitglieder des Hauses Kleve und Kleve-Mark als Stifter, unter denen die Kirche begonnen, errichtet und vollendet worden war, porträthaft und mit betend erhobenen Händen dem Reliquienschrank zugewendet. Zu sehen sind Graf Adolf I. aus dem Hause Kleve-Mark (1368-1394) und Herzog Adolf I. (1394 Graf Adolf II., 1417 Erhebung in den Herzogstand, + 1448) knien nach links.
Die Dargestellten wurden historisierend gemalt, diente die jeweilige Kleidermode der Kennzeichnung der zeitlichen Abfolge. So tragen die beiden rechts knienden Brüder einen weitärmeligen Lendner unter einem „gezaddelten“ Mantel (Graf Adolf I.), dazu trichterförmig geschnittene Manschetten, die bis zum Ansatz der Finger reichen. Herzog Adolf I. neben ihm trägt eine Rüstung und darüber einen hermelingefütterten, kurzen Mantel. Auch diese Kleidung entspricht der Mode des ausgehenden 14. Jahrhunderts.
Den hier vorliegenden Kopien aus der Mitte des 17. Jahrhunderts wurden Inschriften verliehen, die auf die von den Dargestellten der Stadt verliehenen Privilegien Bezug nehmen und die Bestimmung der beiden Tafeln für das Rathaus vermuten lassen.
Die Wandmalereien sollen laut Hans Peter Hilger (Kunstdenkmäler des Kreises Kleve, Band 4, S. 53) vor 1426 entstanden sein, die bereits 1847 teilweise übermalt und nach den Zerstörungen der Kirche im Zweiten Weltkrieg durch Witterungseinflüsse beschädigt wurden. Die Wandmalereien von vor 1426 wurden schließlich 1956 zugeputzt und somit zerstört.
Übrig bleiben die hier beschriebenen Kopien des 17. Jahrhunderts, die sich vermutlich längere Zeit im Rathaus zu Kleve befanden. In der Stiftskirche Kleve befinden sich heute Photographien der Gemälde in Originalgröße, die durch den Gründungsdirektor Guido de Werd in Auftrag gegeben worden sind.
- Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler des Kreises Kleve, Düsseldorf 1892, Abb. Nr. 138f, S. 53
- Kat. d. Ausst. „Land im Mittelpunkt der Mächte. Die Herzogtümer Jülich – Kleve – Berg“, Städtisches Museum Haus Koekkoek (15. September – 11. November 1984) und Stadtmuseum Düsseldorf (25. November 1984 – 24. Februar 1985), bearb. v. Guido de Werd, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek Kleve und Stadtmuseum Düsseldorf, Kleve 1984, S. 363, Abb. S. 362, Nr. D 21
- Eine Klasse für sich. Adel an Rhein und Ruhr, Stiftung Ruhr Museum, Essen, 13.12.2021 - 31.07.2022
- Schönheit und Verzückung. Jan Baegert und die Malerei des Mittelalters, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, 24.03.2024 - 23.06.2024
Rahmenmaß 120 x 97 x 5,5 cm