Stecher*in (Ausführung): Unbekannter Stecher
Beschreibender Titel: Die Belagerung von Kaiserswerth
Historischer Titel: Eigentlicher Abriss und Vorstellung/der nach langer Belagerung endlich erfolgten Ubergab Kayserswerth/wie dieselbe den 17. Juni 1702. mit stürmender Hand erobert werden sollen/Endlich aber von denen Franzosen übergeben worden.
Datierung: 1702 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Gattung: Graphik
Inventar Nr.: SAK 1239
Das deutsche Flugblatt dokumentiert den Beschuss der Stadt Kaiserswerth und die Truppenstellungen: im Mittelpunkt Stadt und Pfalz Kaiserswerth (2, 1), ganz links der Kreuzberg (3), gegenüber von Kaiserswerth am anderen Ufer die Rheinschanze. Französische Soldaten gelangen als Nachschub über den Rhein in das Lager. Im Hintergrund links ist das Tallart’sche Lager zu sehen. Im Vordergrund bedrängen die preußisch-holländischen Batterien die Stadt.
Der Kölner Erzbischof und Kurfürst Joseph Clemens hatte französische Truppen Ludwigs XIV. in die kurkölnische Festung Kaiserswerth geholt. Im April 1702 bezogen Preußen, Pfälzer, Hannoveraner und Niederländer Stellungen vor Kaiserswerth und beschossen die Stadt. Auf dem linken Rheinufer sammelten sich französische Truppen um Camille d’Hostun Duc de Tallart und sorgten für die Unterstützung der Festungsbesatzung. Am 10. Juni zog Tallart ab, fünf Tage später folgte die Kapitulation der Besatzung. Die Belagerer hinterließen ein verheerendes Bild: außer Stiftskirche und Kloster standen in der Stadt nur noch fünf Häuser. Im August schließlich sprengte man die beschädigte Pfalz.
- Kat. d. Ausst. „Der Niederrhein. Zeichnungen, Druckgraphik und Bücher aus der Sammlung Robert Angerhausen“, Städtisches Museum Haus Koekkoek (4. April – 30. Mai 1993), bearb. v. Ursula Geißelbrecht-Capecki, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek, Kleve 1993, S. 162, Abb. S. 163, Nr. F 8