Stecher*in (Ausführung): Crispin de Passe d.Ä. (um 1565–1637)
Verleger*in (Mitarbeit): Jan Janszoon (1588–1664)
Beschreibender Titel: Stammregister des Hauses Jülich-Kleve-Berg und Mark
Datierung: 1610 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Gattung: Buch
Inventar Nr.: SAB 0246
Die zum Klever Erbfolgestreit veröffentlichte Genealogie ist mit den Porträts der am Erbfolgestreit Beteiligten geschmückt. Sie enthält eine Beschreibung der Herzogtümer, behandelt die einzelnen Geschlechter, ihre Ära und schließt mit der Belagerung von Jülich im Jahr 1610. Während der Textteil bei Jan Janszoon d.Ä. in Arnheim gedruckt wurde, stammen die Kupfer aus der Offizin des Crispin de Passe d.Ä. in Köln. Dieser aus Seeland stammende
Künstler war dort unter anderem an den Geschichtsblättern der
Offizin Hogenberg (s. Kat.-Nr. B 3 im Katalog „Sammlung Angerhausen“) beteiligt, bevor er 1612 nach Utrecht ging. De Passes Stiche erschienen später auch als Anhang in der „Gülichischen Chronik“ des Adelarius Erichius (Leipzig, 1611 ).
Der Bildteil wird eingeleitet mit den Wappen der Länder und einem Stammabum. Es folgen sechzehn Porträts: Wilhelm der Reiche, dessen Sohn Johann Wilhelm und seine erste Frau Jacoba von Baden sowie seine zweite Frau Antoinette von Lothringen, die Töchter Wilhelms des Reichen: Pfalzgräfin Magdalena, Herzogin zu Zweibrücken, Pfalzgräfin Anna, Herzogin von Neuburg, und Sibylle von JülichKleve-Berg. Es folgen Kaiser Rudolf II., Kurfürst Christian ll. von Sachsen, Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg, Erzherzog Leopold von Österreich, Markgraf Ernst von Brandenburg und Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm. Die Porträts sind zum Teil mit Versen des Gelehrten Carl Utenhover aus Köln (1534-1600) versehen. Zum Abschluß folgt die Belagerung Jülichs im August 1610, gestochen nach Abraham Hogenberg. Die Abbildung zeigt das Bildnis des Johann Sigismund von Brandenburg, der seinen Anspruch auf die niederrheinischen Herzogtümer über seine Frau Anna, Tochter Wilhelms des Reichen, geltend machte. Im Vertrag von Xanten 1614 wurde ihm Kleve-Mark-Ravensberg zugesprochen.
- Kat. d. Ausst. „Der Niederrhein. Zeichnungen, Druckgraphik und Bücher aus der Sammlung Robert Angerhausen“, Städtisches Museum Haus Koekkoek (4. April – 30. Mai 1993), bearb. v. Ursula Geißelbrecht-Capecki, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek, Kleve 1993, S. 53, Abb. S. 53, Nr. A14
- Renaissance am Rhein, 16.09.2010 - 06.02.2011