Klever Leihgaben von Beuys und Mataré gehen für eine Ausstellung von März bis Juli 2022 in den Kölner Dom

Im Nachhall des großen Beuys-Jahres 2021 findet vom 24. März bis 24. Juli 2022 an promintenter Stelle – dem Kölner Dom – eine erlesene Ausstellung zu den Ursprüngen von Joseph Beuys statt, die bei seinem Lehrer Ewald Mataré, aber in erster Linie in seiner Heimatstadt Kleve zu suchen sind. Die Domschatzkammer zu Köln zeigt „Joseph Beuys. Frühe Jahre 1947–1955“ und hat dazu zentrale Leihgaben im Klever Museum angefragt, die dieses auch im Auftrag seines Freundeskreises gerne gewährt. Schließlich soll der Name des großen Klever Sohnes auch außerhalb der Stadt kontinuierlich bekannt gehalten werden. Exzellent recherchierte und organisierte Ausstellungen wie im Kölner Dom tragen maßgeblich dazu bei. 

Somit gehen zentrale Werke des „frühen Beuys“ nach Köln, zu denen – dem Ort geschuldet – zuvorderst sakrale Arbeiten gehören [hier besonders zu erwähnen seien „Madonna aus einer Krippe“ oder „Ohne Titel (Christusfigur)“], aber zu denen auch frühe Ikonen wie beispielsweise „Corsett“ oder „Porträtbüste“ zu zählen sind (siehe u.a., eine Übersicht der nach Köln gehenden Exponate unter „Verknüpfte Objekte“). 

In der Gegenüberstellung von Ewald Matarés „Brennendem Köln“ (das im Kölner Dom erstmals überhaupt im Eisenguss präsentiert wird) und Joseph Beuys’ „Bischofstür“ [aus „Ohne Titel (Meiner Kölner Dom)“] wird die Verbindung beider Künstler augenscheinlich und nachvollziehbar. 

Wer die Präsentationen in der Domschatzkammer zu Köln kennt, weiß, dass die Anzahl der Exponate zwar vergleichsweise überschaubar ausfällt, ihre Auswahl jedoch äußerst delikat und weitsichtig zusammengetragen wurde und zu einer konzentrierten und überzeugenden Ausstellung führt. In der Ausstellung „Joseph Beuys. Frühe Jahre 1947–1955“ wird der frühe Beuys erlebbar, der eine hohe Affinität zu seinem Lehrer Ewald Mataré aufweist und ein besonderes Augenmerk auf das Zusammenwirken von Materialien und Formen legt. Die Auswahl der Werke zeigt die geistige Verbindung zwischen den beiden, bevor sich Beuys ab 1955 schließlich einem anderen künstlerischen Weg zugewandt hat, bei dem er sich zwar von Mataré entfernt, der ihn jedoch schlussendlich zu einem der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts gemacht hat.

Das Klever Museum darf sich freuen, für eine solch prominente Örtlichkeit wie den Kölner Dom Exponate seiner beiden wichtigsten Sammlungsschwerpunkte – Mataré und Beuys – leihen zu dürfen. Es erscheint ein Katalog. Aufgrund der Corona-Pandemie soll am 24. März 2022 keine Eröffnungsveranstaltung stattfinden, allerdings soll im Sommer 2022 – rund um die Finissage – voraussichtlich eine öffentliche Abschlussveranstaltung stattfinden. Bei Interesse informieren Sie sich unter www.koelner-dom.de/besuchen/domschatzkammer

Ewald Mataré, Der Brand von Köln, 1953, Museum Kurhaus Kleve – Dauerleihgabe Stiftung Kunst im Landesbesitz, Nordrhein-Westfalen