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Bildhauer*in (Ausführung): Ewald Mataré (1887–1965)

Künstlertitel: Reiter in schnellstem Lauf

Datierung: 1934 - 1965 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Plastik / Skulptur

Inventar Nr.: 2020-X-V (08)

Werkverzeichnis Nr. (neu): WV P 563

Werkverzeichnis Nr. (alt): WV P 582

Tagebucheintrag

Büderich, November 1934:
„[…] machte ich noch den Anfang zu einem Pferd und Reiter in Holz, doch will ich da nicht weiter als in meiner ersten Konzeption gehen, im Sommer will ich bei günstiger Beobachtung daran weiter. […]“

Februar 1938:
„[…] Ich möchte aber auch, wenn möglich, meinen galoppierenden Reiter, den ich vor drei Jahren in Holz anfing, in Ton neu machen und abschließen, ob mir’s gelingt, aber es steht mir so lebhaft vor den Augen, dass es zum Greifen ist. Ich habe doch viel gewonnen in der letzten Zeit an Formgebung im handwerklichen Sinne, aber um es recht aufzu­nehmen, bedurfte ich doch der Naturbeobachtung, ich brauche das weite Feld auf dem sich Reiter mit ihren Pferden tummeln, und wann kommt diese Gelegenheit wieder!“

16. Januar 1950:
„Ich arbeite mit Unterbrechungen an einer seit 17 Jahren in mir arbeitenden Plastik, ein Reiter in schnellstem Tempo! Damals begonnen, scheiterte der Versuch und diese Arbeit habe ich noch, in der Hoffnung, die Arbeit eines Tages zu Ende zu führen. […]“

29. Januar 1951:
„[…] Zugleich an meinem ‘Reiter’ in Ebenholz weitergearbeitet, langsam vorwärts, mir fehlt hier die Beobachtung eines Reitenden. Aber ich merke, wie gut es ist, dass ich an diesem seit Jahren mich quälenden Motiv nur langsam arbeite, jede Eile wäre verfehlt. […]“

4. September 1961:
„Zufällig fand ich neulich im Atelier die beiden angefangenen Reiter in Holz, die ich damals liegenließ, um den dritten Versuch in Ebenholz, nach manchen Richtungen hin verbessert, eben­falls liegenzulassen. […] aber wenn ich diesen zu einem Abschluss gebracht habe, und ich den näch­sten in Ebenholz fortführen kann, werde ich diesen anpacken. Durch den Kampf zwischen Detail und gemeinsamer Einheit siegte bisheran das Detail, aber vielleicht gelingt mir später beim dritten Entwurf, dies Detail dem Ganzen einzuordnen. […]“

25. Januar 1962:
„[…] aber alles, was ich mache, ist doch eine wesentliche Klärung zu dem letzten, den ich verpackt seit Jahren daliegen habe, um ihn dann endlich eines Tages vorzunehmen. Noch wage ich ihn nicht auszupacken, denn wenn er nicht mehr genug Masse hat, wird es schwer sein, ein Stück einzuleimen. Es ist wunderbares ganz schwarzes Ebenholz, raffiniert verleimt, damit die Beine leicht zu bearbeiten sind. Genug der Arbeit von mir. […]“

11. März 1962:
„[…] Nach mehr als 12 Jahren wickelte ich die letzte Fassung aus seinen Papieren, und siehe da, ich hatte ihn schon seinerzeit viel plastischer angepackt, und ich kann nun nicht begreifen, warum ich ihn seinerzeit nicht zu Ende führte, denn er war kräftig lebendig angepackt. Ob ich mich jetzt noch einmal daran wagen werde, das weiß ich nicht. […]“

1. April 1962:
„[…] Ich war ganz erstaunt, als ich die letzte Konzeption von 1951 nach langen Zweifeln doch einmal hervorholte. Wie kräftig war der begonnen, und es ist traurig, dass ich ihn wegen ‘Aufträgen’ seinerzeit nicht fertigmachte, ob ich mich noch einmal daran wage?“

14. August 1962:
„[…] Aber auch den vor 15 Jahren in der Konzep­tion fertigen Reiter in Ebenholz gelingt mir, noch weiter zu treiben, und diese Arbeit wäre wohl die Krönung meiner ganzen Bemühungen, wenn mir der einigermaßen gelänge. […]“

Literatur
  • Werkverzeichnis „Ewald Mataré – Das plastische Werk“, bearb. v. Sabine Maja Schilling, Köln 1987, S. 282, Abb. S. 282, Nr. 582
  • Ewald Mataré – Tagebücher, Köln 1973
  • Geißelbrecht-Capecki, Ursula / de Werd, Guido: Ewald Mataré im Museum Kurhaus Kleve, hrsg. v. Freundeskreis Museum Kurhaus u. Koekkoek-Haus e.V., Kleve 1997, S. 13, Abb. S. 13
  • Auswahl- / Bestandskatalog „Mein Rasierspiegel – Von Holthuys bis Beuys“, hrsg. v. Guido de Werd im Auftrag des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Abschiedsausstellung des scheidenden Gründungsdirektors Guido de Werd im Museum Kurhaus Kleve (9. September 2012 – 13. Januar 2013), Kleve 2012, S. 344, Abb. S. 345, Nr. 3.58
Ausstellungen
  • Ewald Mataré, Sammlungspräsentation, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve
Material/Technik:
Ebenholz, Fragment
Maße:
Objektmaß 23,3 x 70 cm
Geographischer Bezug:
Kleve (Standort)
Status:
Ausstellung
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung; Dauerleihgabe des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V.; Vermächtnis Sonja Mataré, Meerbusch-Büderich
Copyright:
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Kontakt:
Bei Fragen, Anregungen oder Informationen zu diesem Objekt schreiben Sie bitte eine E-Mail mit diesem Weblink an sammlung [​at​] mkk.art.