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Bildhauer*in (Ausführung): Ewald Mataré (1887–1965)

Künstlertitel: Finnisches Pferd

Datierung: 1929 - 1930 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Plastik / Skulptur

Inventar Nr.: 2021-12-03 (018)

Werkverzeichnis Nr. (alt): WV P 66b

Objektbeschreibung

1924 entsteht Matarés erste Pferdeskulptur, das sogenannte „Junge Pferd“, eine dralle Arbeit mit breitem Kopf, Hals und Körper sowie kräftigen kurzen Beinen. Dargestellt ist ein Jungpferd, das die Vorderläufe selbstbewusst und erwartungsvoll nach vorn streckt und kraftvoll, wild und verspielt ist. Mataré erstellt es nach einem Naturvorbild in List auf Sylt, es steht am Beginn einer langen Reihe von Pferdeskulpturen, die einen Entwicklungsstrang von breiten kernigen Figuren zu feinen emblematischen Zeichen durchmachen.

Das Pferd ist Matarés zweitwichtigstes Tiermotiv, das ihn bis an sein Lebensende beschäftigt. Der sogenannte „Reiter im schnellstem Lauf“, eine Reiter-Pferd-Darstellung, die er 1934 beginnt, verbleibt unvollendet auf seiner Werkbank, als er 1965 stirbt. Mataré faszinieren am Pferd vor allem Aspekte wie Eleganz, Schönheit und Liebreiz. Seine Pferde sind schlicht, gefällig und ansprechend. Hie und da ist eine kokette Schwingung in ihren Körpern erkennbar oder bäumen sich ihre Beine im sanften Anflug jugendlichen Esprits auf.

Auch das „Finnische Pferd“ entsteht nach der Natur. Im Tagebuch notiert er 1930 in Sahalahta in Finnland: „Pferde wollte ich machen, aber ob sie hier zur Beobachtung sind, muss ich erst sehen“. Einzelne Holzschnitte (WV H 222 – 228) entstehen, eine wichtige Studie bildet das Aquarell „Stehendes Pferd“ (WV A Köcke 64), das ähnliche Merkmale wie die Figur aufweist. Das „Finnische Pferd“ ist formal stark reduziert und verfügt über keine individuellen Details. In einem Probeguss trägt es noch eine Mähne, auf die Mataré dann verzichtet.

Im „Finnischen Pferd“ ist keine Gefühlsregung zu erkennen, es strahlt Ruhe, Teilnahmslosigkeit und Gelassenheit aus. Der Körper und die Gliedmaßen sind schlank und wohlproportioniert. Das Pferd ist hochgewachsen und anmutig. Der Kopf ist hoch ausgestreckt, die Ohren liegen aneinander an und bilden die Verlängerung des Kopfes. Die Beine sind aneinandergestellt und Ausdruck einer Gleichmäßigkeit, die sich durch den ganzen Körper zieht. Die Skulptur vereint alle erstrebenswerten Eigenschaften eines Pferdes wie Anmut, noble Zurückhaltung und harmonische Formen.

Literatur
  • Werkverzeichnis „Ewald Mataré – Das plastische Werk“, bearb. v. Sabine Maja Schilling, Köln 1987, S. 165, Abb. S. 165, Nr. 66a
  • Kat. d. Ausst. „Ewald Mataré – Der ‘Tote Krieger’ in Kleve“, bearb. v. Guido de Werd und Inge Zacher aus Anlass der gleichnamigen Ausstellungen im Städtischen Museum Haus Koekkoek Kleve (29. September – 24. November 1985) und im Stadtmuseum Düsseldorf (15. Januar – 2. März 1986), hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek Kleve und Stadtmuseum Düsseldorf, Kleve 1985, Abb. S. 73, Nr. 60
  • Geißelbrecht-Capecki, Ursula / de Werd, Guido: Ewald Mataré im Museum Kurhaus Kleve, hrsg. v. Freundeskreis Museum Kurhaus u. Koekkoek-Haus e.V., Kleve 1997, Nr. 44
  • Auswahl- / Bestandskatalog „Mein Rasierspiegel – Von Holthuys bis Beuys“, hrsg. v. Guido de Werd im Auftrag des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Abschiedsausstellung des scheidenden Gründungsdirektors Guido de Werd im Museum Kurhaus Kleve (9. September 2012 – 13. Januar 2013), Kleve 2012, S. 342, Abb. S. 319, Nr. 3.18
  • Ewald Mataré zum 125. Geburtstag, Aachen: Kunst aus NRW, ehem. Reichsabtei Aachen-Kornelimünster 2012, S. 25, Abb. S. 25
Ausstellungen
  • Ewald Mataré, Sammlungspräsentation, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve
Material/Technik:
Bronze auf Plinthe
Maße:
Objektmaß 25 x 24 x 6 cm
Signatur/Beschriftung:
Signatur: M (bez.)
Geographischer Bezug:
Toila (Entstehungsort)
Finnland (Ort mit spezifischem Bezug)
Kleve (Standort)
Status:
Ausstellung
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Schenkung Guido de Werd 2021 aus dem Nachlass Sonja Mataré (1926-2020)
Copyright:
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Kontakt:
Bei Fragen, Anregungen oder Informationen zu diesem Objekt schreiben Sie bitte eine E-Mail mit diesem Weblink an sammlung [​at​] mkk.art.