Maler*in (Ausführung): Ewald Mataré (1887–1965)
Beschreibender Titel: Entwürfe für die Fenster der Grufthalle des Gefallenenfriedhofs in Rovaniemi, Finnland
Datierung: 1961 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Inventar Nr.: 2021-12-04 (083)
Werkverzeichnis Nr.: ohne WV A
Werkverzeichnis Nr.: WV P 526
In finnischen Rovaniemi haben 2.530 deutsche Gefallene eine letzte Ruhestätte gefunden. Für die Grufthalle des Soldatenfriedhofs (Architekt Otto Kindt, Hamburg) gestaltet Ewald Mataré 1961 im Auftrag des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. acht Buntglasfenster, die den acht Gedenkplatten aus Muschelkalk zugeordnet sind.
Zuvor hatte er bereits Glasfenster für Kirchen und öffentliche Gebäude entworfen und mit Gefallenendenkmälern u.a. in Kleve und Fulda sowie dem Portal der Weltfriedenskirche in Hiroshima Sensibilität für das Gedenken an den Krieg bewiesen. Finnland bereiste er in den 1930er Jahren. Dies ermöglichte es ihm, den Gedenkort im Wald am Norvjärvi-See im wechselnden Tageslicht zu imaginieren.
Mit seiner geometrisch-abstrakten Darstellung der „Flamme des Lebens“ greift Mataré die christliche Bildtradition der Darstellung des Heiligen Geistes als „Zungen wie von Feuer“ auf. Er fand damit ein modernes, transzendentes Bild für das aufgehende und wieder erlöschende Dasein: Tod und Leid erscheinen in gedämpften Grauschwarztönen und blutroten Akzenten, das Blattgrün der Bäume und das Blau des Seewassers bilden Bezugsflächen für das weißglimmende Flammenornament.
Die Fenster unterstützen ein würdig-mahnendes Erinnern, das sich für viele im Entzünden einer Kerze vollzieht und in Gestalt des sogenanntes ewigen Lichtes zur universalen Gedenkpraxis gehört.
Nummerierung: 72 x 320 / 1:5 (bezeichnet oben rechts)