Kunsthandwerker*in (Ausführung): Ewald Mataré (1887–1965)

Büderich, 7. März 1937:
„[…] Inzwischen machte ich noch manches […] einen Kerzenleuchter für Eisen für Wittlaer […]“

Hierbei handelt es sich um einen dreibeinigen Kerzenleuchter, der von Ewald Mataré für die Kirche St. Remigius in Düsseldorf-Wittlaer entworfen worden ist. Neben dem Exemplar für Wittlaer fertigte der Künstler zudem sechs weitere Güsse für die Mitglieder der sogenannten „Kerzianer“, einem Freundeskreis, der sich bei Kerzenschein (daher der Name) zu Gesprächen verabredete. Dazu gehörten die Ehepaare Mitscherlich, Nauen, Steinert, Witthaus, Mataré sowie der Pastor von St. Remigius, Franz Vaahsen, der ein wichtiger Auftraggeber aus dem kirchlichen Bereich für Mataré während der Kriegsjahre war.

Die vorliegende Arbeit stammt aus bester Provenienz, aus dem Personenkreis um Ewald Mataré und Joseph Beuys. Sie kommt von Lukas Basqué, dem Enkel von Ilse und Fritz Steinert und dem Sohn von Willi Basqué. Die Familie Steinert/Basqué stammt aus Krefeld, wo sie das einzige Gebäude des berühmten Architekten Hans Poelzig in Nordrhein-Westfalen bewohnte, an dem Mataré an der Fassade auch ein Relief erschaffen hat. Ilse und Fritz Steinert waren jahrzehntelang eng mit Ewald Mataré befreundet.