
Autor*in (Ausführung): Claas Bruin (1671–1732)
Beschreibender Titel: Publikation von Claes Bruin mit dem Titel „Klevisches und südholländisches Arkadien“
Historischer Titel: Kleefsche en Zuid-Hollandsche Arkadia, of Dag-Verhaal van twee reizen in en omtrent die gewesten gedaan in Dicht-Maat … verrykt met aantekeningen van den Heere L. Smids M: Dr.
Datierung: 1730 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Inventar Nr.: SAB 0015
Der in Amsterdam tätige Buchhändler, Schriftsteller und Dichter Claes Bruin (Amsterdam 1671-1732 ebda.) verfasste neben der „Kleefschen en Zuid-Hollandschen Arkadia“ auch eine „Nordhollandsche Arkadia“ (1732). Die erstmals 1716 veröffentlichte Reise durch Südholland und das Klever Land begann in Amsterdam. Nach dem Besuch in Nimwegen ging es über Kranenburg, den Reichswald, Gräfenthal, Goch, Berg und Tal, Freudenberg nach Kleve und Emmerich. Von hier aus wurde die Rückreise nach Amsterdam angetreten. Zu den Reisegenossen gehörte Andries Schoemaker (1660-1735), Amsterdamer Chronist und Verfasser historischer Beschreibungen der Niederlande, der auch 1731 Cornelis Spronk auf seiner Fahrt durch das klevische Land begleitete und dessen Zeichnungen kopierte.
Das Tagebuch ist mit Kupferstichen nach älteren Vorlagen von Nimwegen, Goch, Kleve, Berg und Tal, Emmerich, Elten und ‘s-Heerenbergh sowie weiteren Orten in den Niederlanden illustriert. Der Künstler verwandte ältere Vorlagen (Begheyn, van Call, Rademaker).
Der zweiten Ausgabe des Buches wurde ein Kupferstich mit dem Blick auf die Grabanlage des Johann Moritz von Nassau-Siegen in Berg und Tal beigefügt. Der Künstler Arnoud van Halen zeichnete die Vorlage um 1720. Auf seinen Zeichnungen sind die Zerstörungen durch französische Truppen im Spanischen Erbfolgekrieg zu sehen.
Kurz vor seinem Tod ließ sich Johann Moritz nach dem Vorbild römischer Heldengräber in freier Landschaft in der Nähe seines Landhauses Freudenberg diese Grabstätte errichten. Sein Leichnam wurde ein halbes Jahr nach seinem Tode in die Fürstengruft im unteren Schloß in Siegen überführt. Die Grabanlage war besonders im Zeitalter der Aufklärung ein vielbesuchter Ort. Friedrich der Große bestimmte in seinem Testament das Grabmal des Johann Moritz als Vorbild für seine eigene letzte Ruhestätte auf den Terrassen von Sanssouci.
Hierbei handelt es sich um eine Doublette ohne Kupferstiche, die von Abraham Zeeman (um 1695 Amsterdam-1754 ebda.) nach älteren Vorlagen und Jacob Schijnvoet (Amsterdam 1685- nach 1733) nach Arnoud van Halen (gest. 1732 Amsterdam) stammen.
- Kat. d. Ausst. „Der Niederrhein. Zeichnungen, Druckgraphik und Bücher aus der Sammlung Robert Angerhausen“, Städtisches Museum Haus Koekkoek (4. April – 30. Mai 1993), bearb. v. Ursula Geißelbrecht-Capecki, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek, Kleve 1993, S. 246 f., Abb. S. 247, Nr. I 17