Holzschneider*in (Ausführung): Joseph Beuys (1921–1986)
Künstlertitel: Tierbegegnung
Beschreibender Titel: Zwei liegende, mit den Köpfen einander zugewandte Tiere (Hirsche / Elche?)
Datierung: 1949 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Inventar Nr.: 2022-XI-X
Die vorliegende Arbeit stammt aus bester Provenienz, aus dem Personenkreis um Ewald Mataré und Joseph Beuys. Sie kommt von Lukas Basqué, dem Enkel von Ilse und Fritz Steinert und dem Sohn von Willi Basqué. Die Familie Steinert/Basqué stammt aus Krefeld, wo sie das einzige Gebäude des berühmten Architekten Hans Poelzig in Nordrhein-Westfalen bewohnte, an dem Mataré an der Fassade auch ein Relief erschaffen hat. Ilse und Fritz Steinert waren jahrzehntelang eng mit Ewald Mataré befreundet.
Willy Basqué förderte in den Anfangsjahren den jungen Joseph Beuys. Als dieser 1956 in eine tiefe mentale Krise schlitterte, rettete ihn Willy Basqué zusammen mit Erwin Heerich und Adam Rainer Lynen aus dessen Atelier in Düsseldorf. Beuys übernachtete am 3. Mai 1956 bei Basqué in Krefeld, wo er in der Nacht die vier berühmten Zeichnungen „Ohne Titel“ auf den Seiten der Brockhaus-Enzyklopädie von 1935 schuf, die sich bereits seit 2002 in der Sammlung des Museum Kurhaus Kleve befinden. Tags darauf fuhr der junge Beuys mit seinem Vater nach Kleve, wo er wenig später den Sommer auf dem Hof der Brüder van der Grinten in Kranenburg verbrachte, eine heute als legendär geltende Begebenheit, die Beuys in seinem selbst verfassten „Lebenslauf/Werklauf“ als „Beuys arbeitet auf dem Felde“ bezeichnete und die sich heute in die Kunstgeschichte eingeschrieben hat.
- Werkverzeichnis „Joseph Beuys – Multiples, Werkverzeichnis Multiples und Druckgraphik 1965 – 1985“, bearb. v. Jörg Schellmann, hrsg. v. Edition Schellmann, 7. überarb. Auflage, München – New York 1971 – 1992, S. 509, Abb. S. 5
Datierung: 1949 (bez. u.r.)