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Bildhauer*in (Ausführung): Ewald Mataré (1887–1965)

Künstlertitel: Kleine stehende Kuh

Alternativer Titel: Kleine grasende Kuh

Datierung: 1929 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Plastik / Skulptur

Inventar Nr.: 2020-X-V (04)

Werkverzeichnis Nr. (neu): WV P 67

Werkverzeichnis Nr. (alt): WV P 61

Beschreibung

Nach der langen Arbeit an der monumentalen „Großen liegenden Kuh“ 1930 reizte Mataré die kurzweilige Tätigkeit an einer kleinen handflächengroßen Kuhfigur, einer Art Fetisch. Bis an sein Lebensende erstellt Mataré immer wieder diese kleinen talismanartigen Kühe, Handschmeichler, die wie Idole anmuten. Die meisten werden in Bronze
gegossen und dunkel patiniert. Mataré reizt an den kleinen Kuhskulpturen das haptische Erlebnis, das „Er- Spüren“ der Form über das Material. Der Idealfall für ihn ist, sie eingesteckt mit sich in der Hosentasche zu führen, um sie – bei Bedarf – hervorholen zu können, um etwas von der Ruhe und Erhabenheit des Tieres auf sich übergehen zu lassen. Die „Kleine grasende Kuh“ steht am Beginn dieser langen Kuh-Idol-Reihe. Sie weist viele der Kuh positiv zugeschriebene Eigenschaften wie Gemütsruhe und Ausgeglichenheit auf und ist, obwohl sie idealisiert ist, noch weitgehend am Naturvorbild orientiert. Mataré führte die „Kleine grasende Kuh“ in mehreren Variationen in Bronze aus: mal ohne Plinthe, mal auf einer überlangen Plinthe stehend, auf der der Kopf des Tieres mit dem Maul beinahe anstößt. Bei der dritten Variante steht die Kuh auf einem kurzen erhöhten Sockel, über den ihr Kopf hinweg ragt. Bei dieser Skulptur thematisiert Mataré erstmals das Fressen der Kuh. Bei einem Arbeitsaufenthalt in Lill-
Pellinge, Finnland, 1930 notiert er: „… und habe dann gleich mit einer kleinen Arbeit angefangen. Diesmal eine fressende Kuh. Ich habe mich immer etwas gehütet, dieses Problem anzugreifen, ich weiß nicht warum, ist es doch fast ein normaler Zustand beim Rindvieh, den Kopf auf der Erde zu haben, beinahe so oft oder noch öfter als geradeaus. An das ganze Problem Kuh gehe ich nun heran, doch hatte ich mir eine ideale Wiese für diesen Sommer vorgestellt, wo ich auf der Fläche die Tiere in aller Ruhe, befreit von allem beobachten konnte. In der Praxis ist es immer anders, und so muss es auch so gehen. Diese kleine Arbeit soll mich nur dem ganzen Problem wieder nahebringen …“
Die „Kleine grasende Kuh“ weist eine äußerst gedrungene Haltung auf, ihre Form ist reduziert und stark verdichtet. Nichts lenkt von ihrer Beschäftigung, dem Fressen, ab. Ihre Beine sind kurz, der Körper mächtig, der Kopf weit nach unten ausgestreckt, um zu grasen.

Literatur
  • Werkverzeichnis „Ewald Mataré – Das plastische Werk“, bearb. v. Sabine Maja Schilling, Köln 1987, S. 164, Abb. S. 164, Nr. 61
  • Eduard Trier: Ewald Mataré, Recklinghausen 1958: Monographien zur rheinisch-westfälischen Kunst der Gegenwart, Band 4, S. 32, Abb. S. 32
  • Kat. d. Ausst. „Ewald Mataré – Plastik. Eine rheinische Privatsammlung“, bearb. v. Valentina Vlašić u. Guido de Werd, hrsg. v. Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Ausstellung im Museum Kurhaus Kleve (14. März – 20. Juni 2010), Kleve 2010
  • Auswahl- / Bestandskatalog „Mein Rasierspiegel – Von Holthuys bis Beuys“, hrsg. v. Guido de Werd im Auftrag des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Abschiedsausstellung des scheidenden Gründungsdirektors Guido de Werd im Museum Kurhaus Kleve (9. September 2012 – 13. Januar 2013), Kleve 2012, S. 341-342, Abb. S. 341, Nr. 3.17
Material/Technik:
Pockholz
Maße:
Objektmaß 5,4 x 9 x 3,5 cm
Geographischer Bezug:
Kleve (Standort)
Status:
Depot
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung; Dauerleihgabe des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V.; Vermächtnis Sonja Mataré, Meerbusch-Büderich
Copyright:
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Kontakt:
Bei Fragen, Anregungen oder Informationen zu diesem Objekt schreiben Sie bitte eine E-Mail mit diesem Weblink an sammlung [​at​] mkk.art.