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Maler*in (Ausführung): Jan [Johan] Baegert (um 1465 – um 1535)

Beschreibender Titel: Maria Magdalena und Hugo von Lincoln

Datierung: um 1510 - 1530 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Gemälde

Inventar Nr.: Hauptverz.-Nr. 8 b (1)

Katalogtext

Eingefasst zwischen goldenen gedrehten Säulen, die oben in gleichfarbige Blattwerkarkaden übergehen, stehen links Maria Madgalena und rechts Hugo von Lincoln. Maria Magdalena ist an dem Salbgefäß zu erkennen, das sie in ihrer linken Hand hält, während sie sich mit der rechten in einer koketten Geste und seitwärts gehaltenem Blick ihren roten Mantel hoch an den Körper zieht, um ihr reiches Kleid aus Goldbrokat und mit perlenbesetzten Broschen zu verdecken, das durch einen schmalen schwarzen Gürtel eng ihre Taille umspielt. Die Ärmel des Kleides sind dunkelblau. Sie trägt einen Turban über ihrem langen, blondgelockten Haar.

Auf der zweiten Tafel steht zu ihrer Linken aufrecht und mit Segensgestus in seiner rechten Hand Hugo von Lincoln, Kartäuser zu Witham und nach 1186 Bischof von Lincoln. Er trägt eine weiße Kartäuserkutte, eine Mitra und einen Krummstab. In der linken Hand hält er einen goldenen Kelch mit der Erscheinung Christi als Schmerzensmann, der seine Wunden präsentiert. Zu seinen Füßen zeigt sich der Vorderleib eines Schwans.

Beide Personen sind an der Unterkante des Bildes auch namentlich ausgewiesen: „sancta maria madg.“ steht links, „sanctus hugo“ rechts.

Im linken Hintergrund sind Teile einer nicht näher zu identifizierenden Festung zu sehen, die von einem Burggraben eingefasst ist, über dessen niedergelassene Brücke gerade ein Soldat mit Lanze schreitet. Im rechten Hintergrund ist der Ausschnitt eines Gebäudes zu sehen, der nach einhelliger Meinung (Friedrich Gorissen 1963, Gundula Tschira van Oyen 1972, Guido de Werd 1974) als Kartäuserkloster insula reginae caeli (Insel der Himmelskönigin) auf der Rheininsel op der Graven (Gravinsel) bei Wesel gedeutet wird.

Auch diese Fragmente gehörten ursprünglich zu einem größeren Altar, der auseinandergenommen worden ist. Friedrich Gorissen vermutete 1963 eine Zusammengehörigkeit mit der Hl. Anna Selbdritt aus Münster, unter anderem auch wegen der Darstellung des Kartäuserklosters, der Gundula Tschira van Oyen 1972 (jedoch u.a. auch gerade deswegen) widersprach. Gerard Lemmens vermutete 2012, dass es sich dabei um den Teil eines kleinen Hausaltares handelte, der in den Mönchsklausen des oben genannten Kartäuserklosters aufgestellt war. In einer Korrespondenz von 1987 aus dem Archiv des Museum Kurhaus Kleve berichtet Guido de Werd dem Rheinischen Museumsamt, dass diese und die Tafel mit der Inventarnummer Hauptverz.-Nr. 8 b (2) (siehe „Verknüpfte Objekte) von Peter Frans Hermesdorf restauriert wurden, dem niederländischen Wissenschaftler, der über Jahrzehnte ein Lehramt für Maltechnik am kunsthistorischen Institut Utrecht innehielt. Hermesdorf habe bei der Behandlung eine Zusammengehörigkeit der beiden Tafeln festgestellt, die erst Anfang des 20. Jahrhunderts aufgelöst wurde.

Verfasst von Valentina Vlašić für den Katalog zur Ausstellung „Schönheit und Verzückung. Jan Baegert und die Malerei des Mittelalters“ 2024 im Museum Kurhaus Kleve.

Literatur
  • Kat. d. Ausst. „Jan Baegert: Zwei kleine Altarwerke des Weseler Malers ‘Jan Baegert’ um 1525“, bearb. v. Friedrich Gorissen, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek aus Anlass der gleichnamigen Ausstellung (20. Juli – 29. September 1963), Kleve 1963, S. 16-19, Nr. 5-6
  • Tschira van Oyen, Gundula: Jan Baegert – Der Meister van Cappenburg, Ein Beitrag zur Malerei am Niederrhein zwischen Spätgotik und Renaissance – Gesamtdarstellung und kritischer Katalog, Baden-Baden 1972, S. 19-20, 89, Nr. 35-36
  • Bestandskatalog „Städtisches Museum Haus Koekkoek Kleve – Katalog Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Kunstgewerbe“, bearb. v. Guido de Werd, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek Kleve mit Unterstützung des Landschaftsverbands Rheinland, Kleve 1974, S. 18f, Abb. Nr. I, 6, Nr. 14
  • Auswahl- / Bestandskatalog „Mein Rasierspiegel – Von Holthuys bis Beuys“, hrsg. v. Guido de Werd im Auftrag des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Abschiedsausstellung des scheidenden Gründungsdirektors Guido de Werd im Museum Kurhaus Kleve (9. September 2012 – 13. Januar 2013), Kleve 2012, S. 436f, Abb. S. 425, Nr. 536
  • Kat. d. Ausst. „Schönheit und Verzückung. Jan Baegert und die Malerei des Mittelalters“, bearb. v. Valentina Vlašić, hrsg. v. Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Ausstellung im Museum Kurhaus Kleve (24. März – 23. Juni 2024), Kleve 2024, S. 182–185, Abb. S. 183, Nr. 8
Ausstellungen
  • Kunst des Mittelalters und des Barock rund um den Katharina von Kleve-Saal im Gebäudeteil Friedrich-Wilhelm-Bad, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, 09.09.2021
  • Schönheit und Verzückung. Jan Baegert und die Malerei des Mittelalters, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, 24.03.2024 - 23.06.2024
Material/Technik:
Tempera und Öl auf Eichenholz, Teil eines Altarbildes
Maße:
Bildmaß 35,8 x 28 cm
Geographischer Bezug:
Wesel (Herkunftsort)
Kleve (Standort)
Status:
Ausstellung
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, Deutschland; erworben mit Hilfe des Kultusministers Nordrhein-Westfalens und des Landschaftsverbandes Rheinland
Kontakt:
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