Künstler*in (Ausführung): Günther Uecker (1930)

Für Günther Uecker hat die Farbe Weiß eine Schlüsselfunktion: Sie steht für Reinheit und Offenheit, für einen Neubeginn oder Nullpunkt (daher auch der Name „ZERO“ für die Düsseldorfer Künstlergruppe, der er in den 1960er Jahren angehörte).

Weiß ist das sinnliche Äquivalent zukunftsweisender Visionen. 1961 entschied Uecker sich programmatisch „für eine weiße Zone … als äußerste Farbigkeit, als Höhepunkt des Lichtes, als Triumph über das Dunkel“. Eine „weiße Welt“, so sagte er, sei für ihn eine wahrhaft „humane Welt“. In jenem Jahr entstand auch das unbetitelte Nagelbild des Museum Kurhaus Kleve – eine Arbeit, die das Licht des jeweiligen Ausstellungsraumes zu seinem aktiven Partner macht: Es spielt auf den weiß bemalten Köpfen der Nägel, fasst sie zu rhythmisch bewegten Gruppen zusammen.