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Bildhauer*in (Ausführung): Ewald Mataré (1887–1965)

Künstlertitel: Tänzelndes Pferd / Chinesisches Pferd

Datierung: 1941 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Inventar Nr.: 2002-III-I

Werkverzeichnis Nr. (neu): WV P 258a

Werkverzeichnis Nr. (alt): WV P 241a

Beschreibung

„Eine Plastik, die im Raum lebt, muss auf Rundum-Ansicht angelegt sein, darf nicht durch optische Illusionsmomente oder eine domi­nierende Perspektive bestimmt sein“, beschreibt Ursula Geisselbrecht-Capecki Matarés künstlerische Intention, die in dem „Tänzelnden Pferd / Chinesischen Pferd“ beispielhaft sichtbar wird. Mataré gestaltet eine Skulptur, die nicht nur von jeder Seite vollansichtig ist, sondern dabei immerzu gleich anmutig und majestätisch wirkt. Obwohl der Hals zu mächtig und der Körper zu schmal ist, erscheint das „Tänzelnde Pferd“ stimmig proportioniert und ausgewogen. Es überrascht von jeder Seite durch eine neue raffinierte Ansicht. Das kokett abgespreizte rechte Vorderbein korrespondiert nicht nur in der Seitenansicht mit dem Schweif, sondern auch in der Vorder- oder Rückansicht.
Eine s-förmige Schwingung zieht sich durch den gesamten Körper. Die Aufwärtsbewegung nimmt am Sockel mit den zusammengestellten Beinen ihren Ursprung, der schraubenförmige Schwung führt über den Schweif durch den Körper und den Hals nach oben und mündet im grazil nach hinten geworfenen Kopf. Der Titel „Tänzelndes Pferd“ entspricht dem Charakter der Figur. Leichtfüßig auf dem Boden stehend, weist sie fließende, homogen ineinander übergehende Bewegungen auf. Alles an ihr wirkt leicht, geschmeidig und elegant. Die Bezeichnung „Chinesisches Pferd“ verweist auf ihren ornamentalen Charakter. In seinem Tagebuch schreibt Mataré 1941, dass das Ornament „allem Empfinden zugrunde liegen muss, soll nicht ein ungeklärter Naturalismus herrschen.“ Mataré sieht im Ornament nicht ein die Form ergänzendes schmü­ckendes Beiwerk, sondern eine aus der Natur heraus gelöste Abstraktion, die den archaischen Wesenskern der Dinge sichtbar macht und klar und reduziert ist.
Bei dem „Tänzelnden Pferd / Chinesischen Pferd“ handelt es sich um Matarés bekannteste Pferdeplastik. Mataré misst dem Pferd nicht einen so tiefgründigen Charakter zu wie der Kuh. Diese ist für Mataré ursprünglich und ungreifbar, das Pferd ist oberflächlicher und dem Menschen Untertan. An ihm sind Wesenszüge wie Anmut, Eleganz und Schönheit gut ablesbar.
Das „Tänzelnde Pferd / Chinesische Pferd“ in Bronze weist eine zusätzliche Plinthe auf, die von unten an die Hufe und die Erhebung angeschraubt wurde, um die Standfestigkeit zu verbessern. Die Bronze wurde von Mataré sorgfältig ziseliert, um malerische Effekte und unerwünschte Lichtwirkungen auf der Oberfläche zu vermeiden.

Literatur
  • Werkverzeichnis „Ewald Mataré – Das plastische Werk“, bearb. v. Sabine Maja Schilling, Köln 1987, S. 205, Abb. S. 205, Nr. 241a
  • „Mataré und seine Schüler Beuys; Haese; Heerich, Meistermann“, bearb. v. Barbara Volkmann, Ewald Mataré, Joseph Beuys u.a., hrsg. v. d. Akademie der Künste , Berlin 1979, S. 46, Abb. S. 46, Nr. 29
Ausstellungen
  • Life Force – Dien in Beeld, 23.09.2017 - 04.03.2018
Material/Technik:
Bronze
Maße:
Objektmaß 20,6 x 14,5 x 6,2 cm
Signatur/Beschriftung:
Signatur: M (Monogrammiert auf der Hinterseite des Verbindungselements zwischen den Hufen)
Geographischer Bezug:
Rheingau (Entstehungsort)
China (Ort mit spezifischem Bezug)
Kleve (Standort)
Status:
Depot
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Dauerleihgabe des Freundeskreises Museum Kurhaus Kleve und Koekkoek-Haus Kleve e.V., Schenkung Dr. Tresi Sack, Krefeld
Copyright:
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Kontakt:
Bei Fragen, Anregungen oder Informationen zu diesem Objekt schreiben Sie bitte eine E-Mail mit diesem Weblink an sammlung [​at​] mkk.art.