Leihgaben für die Ausstellung „Eine Klasse für sich. Adel an Rhein und Ruhr“ im Ruhr Museum, Essen

Das Essener Ruhr Museum auf dem Welterbe Zollverein plant eine Sonderausstellung mit dem Titel „Eine Klasse für sich. Adel an Rhein und Ruhr“, die vom 6. Dezember 2021 bis 31. Juli 2022 stattfinden soll und für die das Museum Kurhaus Kleve zahlreiche Leihgaben aus seiner Sammlung zur Verfügung stellen wird. 

Ruhrgebiet und Adel? Die scheinbar konträren Begriffe lassen zuerst an die Villa Hügel und andere „Schlösser“ sowie die großen Industri­ellen denken, die von den Arbeitern auch „Schlotbarone“ genannt wurden. Aber das Ruhrgebiet hat auch eine reiche vorindustrielle Vergangenheit, in der der Adel eine zentrale Rolle spielte und die es einst sogar zu einer der burgenreichsten Regionen Europas werden ließ. 

Der Anlass der Ausstellung ist daher die Frage, wie sich der Einfluss des Adels im Laufe der Jahrhunderte auf die Geschichte der Ruhrregion ausge­wirkt hat und welche Relikte von seiner einstigen Macht zeugen. Zu­dem soll der gesellschaftliche Wandel thematisiert werden, in dem sich der Adel bis heute befindet. Bisher hat die regionale Forschung dieser Gruppe vor allem in Einzelstudien Beachtung geschenkt. Daher bietet eine Ausstellung die Chance, in einem größeren Überblick die vielfältigen Aspekte des adeligen Lebens vom Mittelalter bis zur Ge­genwart dar- und einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. 

Die Herzöge von Kleve-Mark, später Jülich-Kleve-Berg spielt als Landesherren eine zentrale Rolle, über die das Museum Kurhaus Kleve zahlreiche kostbare Werke verfügt. So soll u.a. mit dem „Weihrauchfass der Grafen Liuthard von Kleve“ auf adelige Stiftsgründungen verwiesen werden. Im Kapitel „Heiratspolitik“ der Ausstellung sollen Hochzeits­geschenke eine Rolle spielen, wofür die „Paxtafel“ aus der Klever Museumssammlung ein schönes Beispiel aus dem Mittel­alter ist. Durch das Gemälde von Jacob Koninck mit der „Ansicht der Schwanenburg“ soll eine der Residenzen der Herzöge von Jülich-Kleve-Berg gezeigt werden. Die verschiedenen Graphiken betreffen die politischen und repräsentativen Ambitionen der jeweiligen Herrscher. Im Bereich „Gärten und Parks“ soll der Lustgarten von Johann Moritz von Nassau-Siegen in Kleve und der Barockgarten von Kloster Kamp nicht fehlen.