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Bildhauer*in (Ausführung): Ewald Mataré (1887–1965)

Künstlertitel: Eule

Datierung: 1963 - 1964 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Plastik / Skulptur

Inventar Nr.: 2021-12-03 (233)

Werkverzeichnis Nr. (alt): WV P 561

Kurzbeschreibung

Entworfen für St. Rochus in Düsseldorf. Schmale Leuchterform, die an Maiskolben erinnert, die für die Furchtbarkeit des Glaubens und der Kirche stehen.

Tagebucheintrag

Büderich, 30. Juli 1963:
„Ich arbeite an der Eule für Neuss, der Auftrag war ohne Liebe angenommen, aber ich finde mich doch hinein, nur fehlt mir die notwendige Beobach­tung dieses interessanten Tieres, und da es in der Freiheit nichts zu beobachten gibt, so muß ich mir eine ausgestopfte Eule besorgen. Meine frühere Schülerin Dresely hilft mir beim Auf­bauen, für mich eine große Erleichterung der körperlichen Arbeit. […]“

13. August 1963:
„Ich arbeite verzweifelt an der Eule für Neuss. Hier geht es um die Verbindung von Mosaik und Form, die eine Ehe eingehen müssen, daher mache ich die Form so grobförmig wie möglich, eigent­lich nur den Umriß des ganzen Tieres, und die farbigen Steine helfen, erklären. Leichter wäre der Auftrag zu lösen, hätte man eine Eule vor sich, doch auch ohne die nahe Beobachtung ist der Kampf verzwickt, indem man alles aus der Tiefe hervorholen muß. Ich machte eine ganz neue Form, nachdem ich schon ein Modell verwarf, das schon in Gips abgegossen worden war. […]“

15. September 1963:
„Ich bin noch immer mit Aufgebot von letzter Energie an meiner Eule! Aber der Fond, auf dem das Mosaik eingelegt werden soll, ist nun doch soweit, daß ich die Vertiefungen einschneiden kann. Das Hin und Wider zwischen diesem Fond als Träger für das Mosaik und doch einem Eigen­leben, da liegt’s, es muß eine Ehe geschlossen werden, und jeder soll sich dem anderen fügen. Das Schwierigste bei der ganzen Aufgabe war wohl das Ungenaue der Vorstellung zu Anfang, und wie kann man noch eine lebende Eule beobach­ten, wenn man im Großen gegen die Tiere in der Natur vernichtend vorgeht, wo bleibt denn die Nahrung für solche Tiere, wie der Eule, die von Mäusen und Ratten doch hauptsächlich leben. […]“

23. September 1963:
„Frau Dresely aus Bonn hilft mir, die Gruben in die Eule in Gips zu schneiden, aber nun stellt sich heraus, daß die bestellten Keramiksteinchen zu groß angefertigt sind, so daß die von mir gewollten Ornamente nicht, wie vorgesehen, anzuwenden sind, erneute Schwierigkeit, sozusagen im letzten Augenblick – erneute Energie! […]“

6. Dezember 1963:
„[…] Meine Eule für Neuss ist bei Frau Dresely in Bonn, wird am Mittwoch besichtigt, nachdem das Heranschaffen der Steine, insbesondere das Klein­schneiden in Dreiecke, unendliche Mühe bereitet hat.“

15. Dezember 1963:
„Morgen wird die Eule aus Bonn gebracht, ich will sie noch so lange im Atelier halten, bis der Sockel aus Stein gefertigt ist, damit sie dann endlich aufgestellt werden kann. Wenn man weiß, wie die Größe der Sache draußen schwindet in der Erscheinung, dann habe ich es hier wohl richtig gemacht, daß ich mehrfach mit Papierpuppen ausprobierte, die gewollte Größe darzustellen. Mühsam war vor allem das Beschaffen von wasser­festen Steinen, die ich dann in kleine Dreiecke schneiden lassen mußte, um das bewegte Bild zu erzielen. Gekittet wurde mit einem Kitt, Patex, nach meinen schlechten Erfahrungen nun ein neuer Versuch! Ich werde die Eule noch einmal gießen lassen, um sie zu Ausstellungszwecken greifbar zu haben, ich glaube an die gute Arbeit! […]“

31. Dezember 1963:
„Meine Eule ist heute morgen von der Neusser Kommission besichtigt worden und fand Gnade. […]“

23. Juni 1964:
„[…) Hede Bühl setzt das Mosaik an der Eule für Neuss ein zweites Mal, ich ließ sie zwei Mal gießen, um sie als Ausstellungsstück zu gebrau­chen, wenn meine Bronze in Neuss fest steht. […]“

Literatur
  • Werkverzeichnis „Ewald Mataré – Das plastische Werk“, bearb. v. Sabine Maja Schilling, Köln 1987, S. 276, Abb. S. 276, Nr. 561
Material/Technik:
Gipsmodell für spätere Ausführung in Bronze
Maße:
Objektmaß: circa 76 x 30 x 24 cm
Geographischer Bezug:
Meerbusch-Büderich (Herkunftsort)
Kleve (Standort)
Status:
Depot
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Schenkung Guido de Werd 2021 aus dem Nachlass Sonja Mataré (1926-2020)
Copyright:
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Kontakt:
Bei Fragen, Anregungen oder Informationen zu diesem Objekt schreiben Sie bitte eine E-Mail mit diesem Weblink an sammlung [​at​] mkk.art.