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Bildhauer*in (Ausführung): Artus Quellinus der Ältere (1609–1668)

Historischer Titel: Pallas Athene

Alternativer Titel: Minerva

Datierung: 1660 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Plastik / Skulptur

Inventar Nr.: 1975-11-03

Objektbeschreibung

Die marmorne Statue der „Pallas Athene“ stellte ein Geschenk der Stadt Amsterdam an Johann Moritz von Nassau-Siegen (Dillenburg 1604–1679 Bergendahl) dar, der Kleve ab 1647 als brandenburgischer Statthalter verwaltete. Das Standbild bildete lange Zeit den Mittelpunkt des von Johann Moritz errichteten Amphitheaters am Klever Springenberg.

Die Skulptur der „Pallas Athene“ erhebt sich über einer mit dem Amsterdamer Wappen geschmückten und von vier Delphinen eingefassten Prunkvase. Die Gestalt der Göttin thront in der ungezwungenen Haltung eines leichten Kontraposts auf einer Weltkugel, ihren Beinamen „Pallas“ (das Mädchen) erhält sie durch ihr jungfräuliches und mädchenhaftes Auftreten. Mit der linken Hand hält sie ihr teils um die Hüften drapiertes Gewand, während sie mit der rechten selbstbewusst eine Lanze umfasst. Ein von Schlangen umgebener Brustpanzer mit dem aufgesetzten Haupt der Medusa, das gegen Unheil schützen soll, und ein Helm mit breitem Helmbusch vervollständigen ihre Rüstung und verweisen auf ihren Status als Kriegsgöttin.

Als Attribute einer weiteren Funktion erscheinen zu ihren Füßen eine Eule, die aufgrund ihres Aufenthaltes in stillen Gemäuern und ihres nächtlichen Umherschweifens als Symbol des Studiums und der Weisheit angesehen wurde, und eine Sphinx, die unter dem Helmbusch eine hockende Position einnimmt. Dieses Ungeheuer mit dem Kopf und der Brust einer Frau und einem geflügelten Löwenleib verschlang diejenigen, die sein Rätsel nicht zu lösen vermochten. Als es letztlich jedoch ein kluger Kopf richtig deuten konnte, musste es sich geschlagen geben und fand den Tod. Die Darstellung der Sphinx verweist darauf, dass die Weisheit letzten Endes über allen Zweifel erhaben ist.

Artus Quellinus d.Ä. vereint demnach in seiner Skulptur die teils widersprüchlichen Funktionen der Pallas Athene, die dieser in der griechischen Mythologie zugesprochen wurden: Sie stellt, unter anderem, sowohl die Göttin des Krieges als auch der Weisheit und der Künste dar. Brustharnisch und Lanze verweisen auf die erfolgreiche Kriegsführung, Eule und Sphinx auf Klugheit und Verstand.

Durch ihre symbolische Aufladung knüpft die Statue der Pallas Athene vielfache Bezüge zu den Verdiensten des Johann Moritz von Nassau-Siegen. Als Kriegsgöttin reflektiert sie seine militärischen Erfolge im Achtzigjährigen Krieg gegen Spanien sowie seine Tätigkeit als Generalgouverneur der Westindischen Compagnie, während derer er die holländischen Besitzungen in Brasilien gegen die Portugiesen zu verteidigen wusste. Als Förderin der Künste hebt Pallas Athene das Mäzenatentum des brandenburgischen Statthalters hervor. Da die Leidenschaft des nassauischen Grafen vor allem der neu aufkommenden französischen Gartenkunst und der weiträumigen Landschaftsgestaltung galt, veränderte er nachhaltig das Klever Stadtbild, indem er am Springenberg barocke Gartenterrassen sowie einen Kanal und in der Umgebung der Stadt ein weites System von Alleen und Sichtachsen anlegen ließ. Schließlich versinnbildlicht die Weltkugel, über der Pallas Athene thront, das Motto des Fürsten von Nassau-Siegen, das in Einklang mit der fürstlichen Kunstsammlung steht: „Qua patet orbis“ („Soweit der Erdkreis reicht“).

Literatur
  • Juliane Gabriels: Artus Quellien, De Oude „Kunstryck Belthouwer“, Antwerpen 1930, S. 254 f., 286 f.
  • Elisabeth Neurdenburg: De zeventiende eeuwsche Beeldhouwkunst in de noordelijke Nederlanden, Amsterdam 1948, S. 118
  • Ruprecht Pfeiff: Minerva in der Sphäre des Herrscherbildes, Münster 1990, S. 136 ff., Nr. 174
  • Wilhelm Diedenhofen: Johan Maurits and his Gardens, Kleve
  • Kat. d. Ausst. „Soweit der Erdkreis reicht – Johann Moritz von Nassau-Siegen 1604–1679“, bearb. u. hrsg. v. Guido de Werd aus Anlass der Ausstellung im Städtischen Museum Haus Koekkoek Kleve (20. September – 11. November 1979), Kleve 1979, S. 217, Abb. S. 215, Nr. 218
  • Wilhelm Diedenhofen: Gärten und Parks in Kleve, Köln: Rhein. Verein f. Denkmalpflege u. Landschaftsschutz / Neuss: Ges. für Buchdruckerei 1978/1986: Rheinische Kunststätten, Heft 202
  • De Fonteijn van Pallas, Kleve 1994, Abb. Buchdeckel, S. 8 f., S. 42,
  • Kat. d. Ausst. „Anblick / Ausblick. Das Museum Kurhaus Kleve“, hrsg. v. Walter Nikkels u. Guido de Werd im Auftrag des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der Eröffnung des Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung am 18. April 1997, Kleve 1997, S. 85, Abb. S. 149
  • Gorissen, Friedrich: Conspectus Cliviae. Eine rheinische Residenzstadt in der niederländischen Kunst des siebzehnten Jahrhunderts, hrsg. mit Unterstützung des Landschaftsverbands Rheinland, Kleve 1964, S. 50
  • Auswahl- / Bestandskatalog „Mein Rasierspiegel – Von Holthuys bis Beuys“, hrsg. v. Guido de Werd im Auftrag des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Abschiedsausstellung des scheidenden Gründungsdirektors Guido de Werd im Museum Kurhaus Kleve (9. September 2012 – 13. Januar 2013), Kleve 2012, S. 394, Abb. S. 371, Nr. 4.14
Ausstellungen
  • De Fonteijn van Pallas. Een geschenk van Amsterdam aan Johan Maurits, 09.06.1994 - 28.08.1994
Material/Technik:
Marmor
Maße:
Objektmaß: Gesamthöhe 342 cm
Geographischer Bezug:
Kleve (Ort mit spezifischem Bezug)
Kleve (Standort)
Status:
Depot
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, Deutschland
Kontakt:
Bei Fragen, Anregungen oder Informationen zu diesem Objekt schreiben Sie bitte eine E-Mail mit diesem Weblink an sammlung [​at​] mkk.art.

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