%
Menu
  • Darstellung
    • × Bilder
    • × Liste
  • Gattung
    • × Alle
  • × Aktuell ausgestellt
  • ×
|

Bildhauer*in (Ausführung): Dries Holthuys

Historischer Titel: Heilige Dorothea

Datierung: um 1500 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Plastik / Skulptur

Inventar Nr.: 2005-III-I

Katalogtext

Die Heilige Dorothea trägt über einem langen Gewand einen über beide Schultern gelegten Mantel mit einem Pelz­kragen und einer bestickten Borte. Um ihre Hüfte hängt ein Gürtel mit zwei Ösen als Verschluss. ln der rechten Hand hält sie das Ende einer langen, am Gürtel­verschluss befestigten Kette. An den Säumen des Mantels finden sich Spuren einer Punzierung, u.a. von in einer Dreiecksform angebrachten Punktierunggen. Das ovale Antlitz der Heiligen Dorothea erscheint weniger charak­teristisch, weil die ursprünglich sicherlich schärfere Nase etwas zurückgenommen worden ist. Beide Augen haben ein­gravierte lriden. Ein doppeltes Perlenband umschließt das Haar, das in zwei Strähnen auf die Schultern fällt.

Die Figur wirft mehrere Fragen auf. Die fast unbearbei­tete Rückseite weist auf eine Aufstellung vor einer Rück­wand. Das Körbchen mit Blumen und Früchten zeigt, dass die Heilige Dorothea dargestellt ist, die auf dem Weg zu ihrem Martertod versprach, Blumen aus dem Paradies zu senden.
Ikonographisch gibt es zwei Traditionen. Die Heilige Dorochea wird entweder allein mit einem Körbchen dargestellt oder zu ihren Füßen steht ein Engel oder auch das Jesuskind mit dem Körbchen.
Bei dieser Skulp­tur trägt der sehr dem Jesuskind ähnelnde Knabe kein Körbchen, sondern reicht Blumen hoch. Zusammen mit dem ungewöhnlichen Aufbau des Sockels könnte dies auf folgenden Arbeitsvorgang hinweisen: Nachdem der Bildhauer zuerst eine Heiligenfigur mit einem Attribut vollendet hatte, fügte er – vielleicht auf Wunsch des Auftraggebers – die Kinderfigur hinzu, die dann nicht nocheinmal ein Körbchen tragen konnte. Rätselhaft ist außerdem, warum das Köpfchen einzeln gearbeitet wor­den ist.

Obwohl etwas kleiner in den Abmessungen als die meisten anderen Heiligenfiguren aus der Werkstatt des Dries Holthuys, entspricht die Detailltreue seinem üblichen Vorgehen. Eine hohe Virtuosität weisen die realistisch dargestellten Details der Heiligen Dorothea und des Knaben, z.B. der Gürtel mit der Spange und das Körbchen. Die Kopfform dieser Heiligen entspricht der, die sich bei einer anderen Heiligen Dorothea in der Stiftskirche Kleve befunden hat, die heute verschollen ist. Dieser entspricht auch die hier vorliegende Aus­arbeitung der Haare mit dem doppelten Haarband.

Im Oktober 2001 wurden die drei Figuren der Heiligen Dorothea, Elisabeth und Katharina über den Kunsthandel von Kanada nach Holland gebracht. Zusammen mit einer nordniederländischen Figur der Heiligen Agnes waren sie in einen neugotischen Phantasie­schrank mit gotischen Faltbrettern eingebaut. Sowohl die Abmessungen wie auch die Detailbehandlung der drei Figuren weist darauf hin, dass sie ursprünglich zusam­mengehört haben und gemeinsam in einem Altarschrein aufgestellt waren. Dieser Altar wird in Anbetracht der bescheidenen Größe der Figuren eher in einer Kloster­kapelle als in einer Pfarrkirche zu vermuten sein. Die Wahl der weiblichen Heiligen weist auf ein Frauen­kloster. Die eindeutig als Wohltäterin dargestellte Heilige Elisabeth könnte die mittlere Figur der drei Figuren gewesen sein.

Literatur
  • Kat. d. Ausst. „Dries Holthuys – Ein Meister des Mittelalters aus Kleve“, bearb. v. Guido de Werd, hrsg. v. Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Museum Kurhaus Kleve (27. Januar – 14. April 2002), Kleve 2002, S. 184, Abb. S. 185, Nr. 43
  • Auswahl- / Bestandskatalog „Mein Rasierspiegel – Von Holthuys bis Beuys“, hrsg. v. Guido de Werd im Auftrag des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Abschiedsausstellung des scheidenden Gründungsdirektors Guido de Werd im Museum Kurhaus Kleve (9. September 2012 – 13. Januar 2013), Kleve 2012, S. 434f, Abb. S. 413, Nr. 5.19
Ausstellungen
  • Dries Holthuys: Ein Meister des Mittelalters aus Kleve, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, 27.01.2008 - 14.04.2008
  • Kunst des Mittelalters und des Barock rund um den Katharina von Kleve-Saal im Gebäudeteil Friedrich-Wilhelm-Bad, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, 09.09.2021
Material/Technik:
Eichenholz
Maße:
Objektmaß 67,5 x 23 x 20 cm
Geographischer Bezug:
Kleve (Entstehungsort)
Kleve (Standort)
Status:
Ausstellung
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Dauerleihgabe des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V., erworben mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der West LB, der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland, der Sparkassenstiftung Kleve, der Sparkasse Kleve und der Förderstiftung Museum Kurhaus Kleve
Kontakt:
Bei Fragen, Anregungen oder Informationen zu diesem Objekt schreiben Sie bitte eine E-Mail mit diesem Weblink an sammlung [​at​] mkk.art.

Download von Bildmaterial

 

Sehr geehrte Nutzer*innen des Bildmaterials des Museum Kurhaus Kleve,

Sie dürfen Werkabbildungen der gemeinfreien (urheberrechtlich nicht mehr geschützten) Kunstwerke aus unserer Sammlung unter folgenden Bedingungen herunterladen und nutzen: 

Sie dürfen das Bildmaterial teilen und in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten. Sie dürfen das Bildmaterial bearbeiten (also z.B. remixen, verändern und darauf aufbauen), und zwar für beliebige Zwecke, sogar kommerziell. Der Lizenzgeber, das Museum Kurhaus Kleve, kann diese Freiheiten nicht widerrufen, solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten.

Wir bitten Sie, folgende Bedingungen einzuhalten: 

  • Nennen Sie die Creditline, die zu jedem Werk angegeben ist und Urheber- und Rechteangaben enthält sowie fügen Sie den entsprechenden Weblink zum Objekt als Lizenz bei. 
  • Machen Sie kenntlich, ob Sie Änderungen am Bildmaterial vorgenommen haben oder nicht. Sie dürfen diese Angaben in jeder angemessenen Weise machen, allerdings nicht den Eindruck erwecken, der Lizenzgeber unterstütze Sie oder Ihre Nutzung.
  • Wenn Sie Bildmaterial remixen, verändern oder anderweitig darauf aufbauen, dürfen Sie Ihre Beiträge nur unter derselben Lizenz wie das Original verbreiten.
  • Sie dürfen keine zusätzlichen Klauseln oder technische Verfahren einsetzen, die anderen rechtlich irgendetwas untersagen, was die Lizenz erlaubt.

Wir möchten anmerken:

  • Sie müssen sich nicht an diese Lizenz halten hinsichtlich solcher Teile des Materials, die gemeinfrei sind, oder soweit Ihre Nutzungshandlungen durch Ausnahmen und Schranken des Urheberrechts gedeckt sind.
  • Es werden keine Garantien gegeben und auch keine Gewähr geleistet. Die Lizenz verschafft Ihnen möglicherweise nicht alle Erlaubnisse, die Sie für die jeweilige Nutzung brauchen. Es können beispielsweise andere Rechte wie Persönlichkeits- und Datenschutzrechte zu beachten sein, die Ihre Nutzung des Materials entsprechend beschränken.

Sollten Sie eine Neuaufnahme oder Serviceleistungen rund um das Bildmaterial benötigen, wenden Sie sich bitte an sammlung [​at​] mkk.art

Bei weiterführenden Fragen zur Nutzung und Lizenz wenden Sie sich bitte ebenfalls an sammlung [​at​] mkk.art.

Bei der Verwendung unseres Bildmaterials für Ausstellungskataloge und wissenschaftliche Publikationen u.ä. bitten wir Sie um die postalische Zusendung eines Belegexemplars an: 
Museum Kurhaus Kleve, Bibliothek, Tiergartenstraße 41, D-47533 Kleve

| Download × Abbrechen